Bisher wurden zur Bekämpfung der Teuerungskrise rund 27 Milliarden € aus der Staatskasse aufgewandt. Bei der schier unüberschaubaren Vielzahl von Einzelmaßnahmen kommt es zunehmend zu Überschneidungen und Doppelförderungen und selbst Entscheidungsträger:innen und Expert:innen verlieren allmählich den Überblick über dieses Maßnahmen-Potpourri.
In der politischen Auseinandersetzung sind sich die Fraktionen zwar weitgehend darüber einig, dass vor allem finanzschwachen Haushalten in dieser Krise unter die Arme gegriffen werden muss. Wenn einer Familie aufgrund gestiegener Heizkosten ein kalter Winter droht, oder gar die Delogierung ansteht, kann wohl keine politische Kraft ernsthaft gegen staatliche Unterstützungsleistungen auftreten. Doch ist mittlerweile bekannt, dass von den bisher knapp 27 Milliarden € an Hilfszahlungen rund 20 Milliarden nicht sozial treffsicher sind, sondern flächendeckend mit der Gießkanne ausgeschüttet werden und somit auch Bürger:innen zugutekommen, die durch die Teuerung keineswegs in eine existenzielle Notlage schlittern. In einer ohnehin bereits angespannten inflationären Situation zieht eine solch expansive Gießkannenpolitik zwangsläufig negative Folgen nach sich, weil ein beschränktes Angebot auf eine Nachfrage stößt, die durch Steuermittel künstlich hochgehalten wird. In einer Mangelsituation bedeutet dies, dass sich das Angebot weiter verringert und folgerichtig die Inflation damit weiter angetrieben wird. Diesen negativen Effekt von überschießenden Staatshilfen bestätigen auch die meisten Ökonomen.
Auch wenn ein Kaufkraftverlust schmerzt, kann es nicht die Aufgabe des Staates sein, jegliche Teuerung vollständig abzufangen. Die Vollkaskomentalität der Regierung löst das Problem nicht, sondern verschärft es weiter. Und obwohl sich der Finanzminister durchaus über diese Zusammenhänge im Klaren zu sein scheint, und in einem Interview auch explizit ausspricht, dass der Staat „nicht jede Krise dieser Welt zu 100 Prozent kompensieren [kann], das ist auch nicht seine Aufgabe“, wird trotzdem weiterhin aus allen Rohren mit Steuergeld gefeuert.